Berichte aus unseren Partnerprojekten: Stand August 2020
Die Covid-19-Pandemie hat drastische Auswirkungen auf das Leben der Menschen in unseren beiden Partnerprojekten, die ohnehin auf der Schattenseite des Lebens stehen. Aus beiden Projekten erreichen uns Berichte, dass die Patient*innen und ihre Angehörigen nicht zuallererst das Coronavirus als Bedrohung und Einschränkung wahrnehmen, sondern vor allen Dingen die Folgen des lockdown in Kalkutta und Ganta. Die Kranken und deren Angehörige leiden nicht nur an Tuberkulose bzw. Lepra oder andere armutsbedingte Krankheiten. Vielmehr zieht die Coronabedingte Arbeitslosigkeit, die Lebensmittelknappheit und der daraus resultierende Hunger weiteres Elend nach sich. Zehntausende von arbeitslosen Tagelöhner*innen verließen in langen Fußmärschen bei tropischen Temperaturen die slums, um zu ihren Familien auf dem Land zurückzukehren. In Kalkutta sorgte der Wirbelsturm Amphan im Mai zusätzlich für katastrophale Zustände. German Doctors hat bis auf weiteres die Entsendung von deutschen Ärzt*innen eingestellt. Unsere beiden Partnerprojekte, die Kindertuberkuloseklinik (Pushpa Home) und die Lepraklinik in Ganta sind nicht abhängig von ausländischem Personal. Vielmehr arbeiten in beiden Einrichtungen einheimische Ärzte bzw. Ärztinnen und Pflegepersonal weiter. Die medizinische Versorgung ist dort sichergestellt, wenn auch unter extrem schwierigen Bedingungen. Der Schulunterricht im Pushpa Home ist vorläufig eingestellt.
Unser Damian Eine Welt Verein e.V. konnte bis August insgesamt ca. 27.000 € an Spenden für beide Einrichtungen sammeln. Davon kamen ungefähr 4.000 € durch selbst hergestellte Masken aus Oelde zustande. Alle Spenden erreichten inzwischen die betroffenen Patienten und Patientinnen. Ein Großteil der Spenden ging in die Versorgung der Kranken mit Lebensmitteln und Corona- Schutzausrüstungen. Ein großes Dankeschön geht an alle Spender*innen! Ihre Hilfe wird in diesen Zeiten mehr denn je benötigt. (Dr. Hans-Peter Franken, August 2020)